Tatort Krankenhaus
Im Juni 2015 stand das St. Marienkrankenhaus zwei Tage im Fokus der Dreharbeiten für den Tatort Ludwigshafen – ein echtes Abenteuer für alle Beteiligten.
Anfang Mai kam die vorsichtige telefonische Anfrage des SWR, ob vor dem St. Marienkrankenhaus eine Szene für den nächsten Tatort Ludwigshafen gedreht werden dürfte. Nach einer positiven Antwort besichtigten Drehbuchautor, Regisseur und Kameramann unerkannt die geplante Lokation und waren begeistert. Nach der Besichtigung hatten sie viele neue Einfälle. Dafür wurde sogar das Drehbuch des Tatort umgeschrieben. Und aus den ursprünglich geplanten zwei Stunden Drehzeit entwickelten sich zwei Drehtage.
Dreharbeiten praktisch
Ein großer Fuhrpark mit mehreren Lastern und über 40 Teammitglieder benötigen den ganzenParkplatz. Dazu kamen Parkverbotszonen, Sperrung der Betty Umperto-Straße und Salzburger Straße, ein sehr spontaner Regisseur, sehr nette Schauspieler und eine große Zuschauerkulisse.
Erster Drehtag
Lange dauerte es, bis am ersten Drehtag die Stuntszene im Kasten war. Dabei rammte ein Fahrzeug den schwarzen BMW der Kommissarin drückte diesen dabei so gegen die Poller vor dem Eingang, dass Lena Odenthal nicht mehr aussteigen konnte. Also sprang sie aus aus dem Heckfenster. Immer wieder wurde besprochen, neu aufgebaut oder die Kameraposition verändert. Mindestens sechsmal kletterte Ulrike Folkerts mit vollem Körpereinsatz über die Sitze ihres Fahrzeuges und rannte danach ins Krankenhaus. Als dann endlich Licht, Ton und Ausführung perfekt waren, radelte ungeplant eine nichtsahnende Besucherin ins Bild. Also ging das Ganze noch einmal von Vorne los. Mit quietschenden Reifen und Bremsen schoss danach der Oldtimer von „Kopper“ auf den Eingang zu. Auch dieser rannte ins Haus. Für die letzte Szene, die Abschlussszene im Film, fiel schließlich um 22.30 Uhr die Klappe.
Zweiter Drehtag
Aufregend wurde es dann noch einmal am zweiten Drehtag, als der Regisseur kurzerhand spontan den Standort der Kamera direkt vor die Cafeteria verlegte. Was für Besucher und Mitarbeiter immer wieder ein Abweichen von den normalen Wegen oder Wartezeiten bedeutete. Ordenssfrau Schwester Carola besetzte auch im Film den Empfang und wurde dafür auch offiziell als Komparsin verpflichtet.
St. Marienkrankenhaus in Szene gesetzt
Der hier in Teilen entstandene Tatort „Du gehörst mir“ wurde genau ein Jahr nach den Dreharbeiten ausgestrahlt. Natürlich verfolgten Krankenhausmitarbeiter und Nachbarn vor dem Fernseher gespannt die Handlung. Es geht darum. Die Mutter von Marie sitzt verzweifelt am Krankenbett. Ist es denkbar, dass sie in ihrem Schmerz zur Mörderin aus Rache wurde? Denn die junge Tänzerin wurde bei einer Vergewaltigung so schwer verletzt, dass sie im Koma liegt.
Immer wieder gab es während beiden Tagen die Möglichkeit für ein paar private Worte mit dem Team oder Fotos mit Ulrike Folkerts und ihren Kollegen. Wichtige Szenen um und im Krankenhaus sind im St. Marienkrankenhaus entstanden. Der Kameramann hat ganz bewusst mehrmals das Haus voll mit ins Bild genommen (mit Lena Odenthal und Mario Kopper natürlich). Darüber hinaus drehte das Team noch in einem anderen Krankenhaus näher bei Baden-Baden. Dabei versuchten sie aber, Farben, Einrichtung und Schilder der Ludwigshafener Klinik nachzuempfinden.
Anmerkung der Autorin
Der Text ist im Rahmen meiner hauptamtlichen Tätigkeit im SPIRIT, dem Mitarbeiterjournal der St. Dominikus Krankenhaus und Jugendhilfe gGmbH, erschienen.
Die Begegnung mit dem ganzen Team und den Schauspielern war für alle Mitarbeitenden und Zuschauer ein großes Erlebnis.